Leitfaden zur Anwendung von LOINC in ELGA

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Aktuelle Version vom 19. April 2018, 14:00 Uhr



Inhaltsverzeichnis

1 Dokumenteninformationen

1.1 Allgemeines

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass alle personenbezogenen Bezeichnungen jeweils als geschlechtsneutral formuliert zu verstehen sind.

1.2 Entstehung des Dokuments

Dieses Dokument wurde im Konsens von einer Arbeitsgruppe abgestimmt. Folgende Organisationen waren vertreten:

  • Österreichische Ärztekammer,
  • Österreichische Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin und Klinische Chemie (ÖGLMKC)
  • Österreichische Gesellschaft für Gute Analysen- und Laborpraxis (GALP)
  • Österreichische Gesellschaft für Qualitätssicherung und Standardisierung medizinisch-diagnostischer Untersuchungen (ÖQUASTA)
  • ELGA GmbH

Die Vorgaben wurden in einer öffentlichen Kommentierungsphase von November bis Dezember 2014 einem Review unterzogen. Anpassungen an geänderte Rahmenbedingungen erfolgen laufend.


Herausgeber
Mag. Dr. Stefan Sabutsch, ELGA GmbH
Fachliche Autoren
Dr. Gerhard Weigl
Dr. Stefan Sabutsch


Teilnehmer der Arbeitsgruppe (alphabetisch)

  • Univ.Prof. Dr. Andrea Griesmacher (ÖQUASTA, ÖGLMKC, Universitätskliniken Innsbruck)
  • Univ.Doz. Dr. Walter-Michael Halbmayer (GALP)
  • Prim. Univ.Doz.Dr. Alexander Haushofer (ÖGLMKC)
  • OA Dr. Jörg Hofmann (KAV Wien, Sozialmedizinisches Zentrum Ost)
  • Univ.Prof. Dr. Wolfgang Hübl (KAV Wien, Wilhelminenspital)
  • Univ.Prof. Dr. Harald Kessler (Med.Univ. Graz)
  • Prim. DDr. Raimund Kristoferitsch (KAGES, KH Leoben)
  • Dr. Georg Männer (KAV Wien, AKH Wien)
  • Dr. Hans Georg Mustafa (ÖGLMKC, ÖÄK Bundesfachgruppe Medizinische und Chemische Labordiagnostik)
  • Univ.-Doz. Dr. Reinhard Raggam (Med.Univ. Graz)
  • Prim. Dr. Harald Rubey (GALP, NÖ LK-Holding, KH Mistelbach)
  • AssProf. Dr. Christian R. Schweiger (GALP; KAV Wien, AKH Wien)
  • Dr. Stefan Sabutsch (ELGA GmbH)
  • Dr. Gerhard Schobesberger, PLL.M (ÖGLMKC, ÖÄK Bundesfachgruppe Medizinische und Chemische Labordiagnostik)
  • Prim. Dr. Herbert Stekel (GALP; AKH Linz)
  • ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres (ÄK Wien, ÖGLMKC)
  • Dr. Gerhard Weigl (KAV Wien, Otto-Wagner-Spital)

Kommentare und Änderungen

Fragen, Anregungen für die Weiterentwicklung dieses Dokuments und Kommentare können cda@elga.gv.at gesendet werden. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.elga.gv.at/CDA.

2 Zusammenfassung

Dieser Leitfaden erklärt das Vorgehen beim „Mapping“, der korrekten Zuordnung von lokalen Laborcodes zu den standardisierten Codes für ELGA. Außerdem wird beschrieben, worauf die für ELGA gültige Liste von Codes basiert, wie die Liste strukturell und inhaltlich aufgebaut ist und wie sie gepflegt und erweitert wird.

Die Liste von Codes (auch „Value Set“) ist das so genannte Value Set „ELGA_Labor-Parameter“, es handelt sich dabei um eine Zusammenstellung der wichtigsten Labor-leistungen und Labormessgrößen, die von medizinischen Laboreinrichtungen in Österreich erbracht werden. Das Value Set stützt sich auf den internationalen Standard LOINC®.

Es ist eine der wichtigsten Intentionen dieses Leitfadens, den verantwortlichen Personen in den medizinischen Laboreinrichtungen in Österreich eine schrittweise Hilfestellung für das Mapping bereit zu stellen, damit eine größtmögliche Austauschbarkeit und Vergleichbarkeit von Labormesswerten über ELGA und darüber hinaus in den medizinischen Informationssystemen in ganz Österreich erreicht werden kann.

2.1 Regeln für das Mapping

Für das Verständnis des LOINC und des Value Sets ELGA_LaborParameter ist es wichtig, die sechs semantischen Achsen des LOINC®-Modells zu kennen und beim Mapping, der Herstellung einer Zuordnung der Laborleistungen/Labormessgrößen zwischen den Anwendungssystemen und dem Value Set ELGA_LaborParameter, zu berücksichtigen. Für das Mapping wird eine Hilfstabelle (verfügbar unter c) mit den relevanten Informationen zur Verfügung gestellt.

Im Zuge dieses Mappings sollten für alle Laborleistungen/Labormessgrößen eines Anwendungssystems die folgenden Punkte geprüft werd en (siehe 6.2.1):
A. Suche von Entsprechungen einer lokalen Laborleistung/Labormessgröße in den Einträgen des Value Sets ELGA_LaborParameter:

A.1 Gibt es zu einer Laborleistung/Labormessgröße Einträge mit einer entsprechenden Bezeichnung der Komponente („Component“)?
Beispiele: Natrium, Hämoglobin, partielle Thromboplastinzeit
A.2. Passt die Eigenschaft (Dimension) der Laborleistung/Labormessgröße zur Eigenschaft („Property“) der möglichen Einträge?
Beispiele: Substanzkonzentration, Anzahl pro Volumen, Druck, Temperatur
A.3. Ist der Zeitaspekt bzgl. der Materialgewinnung („Time Aspect“) derselbe?
Beispiele: Zeitpunkt, 24-Stunden-Messung
A.4. Bezieht sich das Untersuchungsmaterial bzw. Art der Probe der lokalen Laborleistung/Labormessgröße dasselbe wie in den möglichen Einträgen („System“)?
Beispiele: Serum/Plasma, Vollblut, Harn
A.5. Skalierung der Laborleistung/Labormessgröße („Scale Type“)
Beispiele: quantitativ, qualitativ, ordinal
Hilfreich ist hier der Vergleich der vorgeschlagenen Einheiten (UCUM) der LOINC-Einträge
A.6. Sind die Ergebnisse der Laborleistung/Labormessgröße bei der verwendeten analytischen Methode gut vergleichbar? („Method“)
Beispiele: photometrisch, enzymatisch, automatische Zählung, manuelle Zählung
Nach Möglichkeit sollte das Mapping zwischen Anwendungssystemen und Value Set ELGA_LaborParameter OHNE Berücksichtigung der Methoden erfolgen. Das bedeutet, dass bei mehreren passenden Bezugsmöglichkeiten in erster Linie auf jenen Eintrag referenziert werden sollte, bei dem keine Methode hinterlegt ist.

Wenn in Bezug auf eine Laborleistung/Labormessgröße eines Anwendungssystems eine größtmögliche Kompatibilität der dargestellten Kriterien gegeben ist, kann eine entsprechendes Mapping des betreffenden Eintrages zum Value Set ELGA_LaborParameter hergestellt werden – und damit auch zum LOINC®.

Kann in Bezug auf eine Laborleistung/Labormessgröße eines Anwendungssystems aber kein entsprechender Referenzeintrag im Value Set ELGA_LaborParameter gefunden werden, sind die folgenden Schritte durchzuführen:

B. Wenn kein entsprechender Eintrag im Value Set ELGA_LaborParameter gefunden wurde, ist eine Recherche in der vollständigen LOINC®-Datenbank durchzuführen.

Dabei sind die unter Punkt 1.1. bis 1.6. dargestellten Zuordnungskriterien ebenfalls zu berücksichtigen:
B.1. Wenn ein kompatibler Referenzeintrag gefunden wurde, so ist für diesen ein Antrag für die Aufnahme und Übersetzung in das Value Set ELGA_LaborParameter zu stellen (siehe Punkt 6.2.2).
B.2. 2.2. Falls auch nach einer Recherche in der LOINC®-Datenbank kein entsprechender Referenzeintrag gefunden werden kann, sind die unter Punkt 6.2.2 dargestellten Schritte „Einreichprozess für neue Laborleistung in das Value Set ELGA_LaborParameter anzustoßen.

Aufgrund des hier dargestellten Vorgehens sollte es mit dem entsprechenden labormedizinischen Hintergrundwissen möglich sein, ein möglichst lückenloses Mapping herzustellen.

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass das Value Set ELGA_LaborParameter stets ergänzt und durch neue Datensätze erweitert werden kann.

Alle Anwender werden darum ersucht, sowohl im Zuge des Mappings als auch im Rahmen der kontinuierlichen Datenpflege in den lokalen Anwendungssystemen, Zuordnung der Laborleistungen/Labormessgrößen in Bezug auf das Value Set und das LOINC®-Modell einer Plausibilitätsprüfung zu unterziehen. Auf diese Weise soll die bestmögliche Datenqualität des Value Sets ELGA_LaborParameter im Hinblick auf eine größtmögliche Austauschbarkeit und Vergleichbarkeit von Labormesswerten in Österreich hergestellt werden. Fragen richten Sie bitte schriftlich an office@elga.gv.at.

2.2 Regeln für den ELGA Laborbefund

Bei der Erzeugung von Laborbefunden entsprechend den ELGA Vorgaben (enthalten im ELGA CDA Implementierungsleitfaden Laborbefund) ergeben sich daraus für die Verwendung von Laborleistungen/Labormessgrößen die folgenden Regeln:
C. Dokumentation von Laborleistungen/Labormessgrößen im ELGA Laborbefund:

C.1. Im direkt lesbaren Teil (narrativer Teil) müssen Laborleistungen/Labormessgrößen müssen die Benennung aus dem aktuellen Value Set ELGA_LaborParameter tragen.
C.2. Im rein maschinenlesbaren Teil des Befundes ist der entsprechende Code aus dem aktuellen Value Set ELGA_LaborParameter zu verwenden.
C.3. Bevorzugt sind die empfohlenen Einheiten zu verwenden.
Andere Einheiten sind zulässig, sofern sie korrekt UCUM-codiert sind.

D. Umgang mit Analysen, die (noch) nicht gemappt werden konnten: Solange es kein gültiges Mapping auf das Value Set ELGA_LaborParameter gibt, können Laborleistungen/Labormessgrößen im ELGA Laborbefund verwendet werden,

D.1. indem im lesbaren Teil eine eigene unmissverständliche Benennung verwendet wird und
D.2. im maschinenlesbaren Teil
D.2.1. der bereits beantragte LOINC (siehe Punkt 6.2.2) oder
D.2.2. ein alternativer lokaler Code eingetragen wird, wenn der Code erst für die Aufnahme in LOINC eingereicht wird (siehe Punkt 6.2.2.2).


1 Siehe ELGA CDA Implementierungsleitfaden Laborbefund, Kapitel „Laborergebnisse ohne passenden Code“

2.3 Publikation des Value Sets ELGA_LaborParameter

Das Value Set ELGA_LaborParameter ist auf dem öffentlich zugänglichen Terminologieserver im Bereich „Value Sets“ veröffentlicht (https://termpub.gesundheit.gv.at/).

Dieses Dokument und die Hilfstabelle für das Mapping werden auf Website https://www.elga.gv.at/cda zur Verfügung gestellt.

3 Zielsetzung & Gültigkeit des Dokumentes

3.1 Zielsetzung

Das Ziel des vorliegenden Leitfadens ist die genaue Spezifizierung der inhaltlichen Strukturierung von Laborbefunden in der österreichischen „Elektronischen Gesundheitsakte“ (ELGA). Die inhaltliche Struktur, das heißt die Reihenfolge und Gliederung der „Analysen“ (Laborleistungen/Labormessgrößen) innerhalb der CDA-Dokumente2 wird vom Value Set ELGA_LaborParameter festgelegt. Der Leitfaden erstellt dazu formale Vorgaben und Anleitungen:

  • Hilfestellung beim Mapping von lokalen Codelisten,
  • Rückführbarkeit sämtlicher Laborleistung sowie Labormessgrößen eines Laborbefundes in das übergeordnete LOINC®-Modell,
  • einheitliche österreichische Bezeichnungen der Laborleistungen/Labormessgrößen,
  • einheitliche Bezeichnungen der Einheiten nach dem UCUM-Standard,
  • Zuordnung von lokalen Laborleistungen/Labormessgrößen zu den im ELGA CDA Implementierungsleitfaden dargestellten Liste der Befundgruppen (in den zwei Hierarchieebenen „Bereiche“ und „Gruppen“),
  • Vereinheitlichung der Reihenfolge dieser Befundgruppen sowie
  • Vereinheitlichung der Reihenfolge der Laborleistungen/Labormessgrößen innerhalb der Befundgruppen.

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass das Value Set ELGA_LaborParameter stets ergänzt und durch neue Datensätze erweitert werden kann. Dementsprechend werden im Rahmen dieses Leitfadens die Prozesse zur fortlaufenden Sicherstellung einer bestmöglichen Datenqualität des Value Sets ELGA_LaborParameter beschrieben.


2 Damit ist die Reihenfolge v.a. im lesbaren Teil von CDA („narrativer Text“) gemeint, nicht notwendigerweise die Reihenfolge der maschinenlesbaren Entries („Level 3“). Es wird empfohlen, dass beide Teile dieselbe Reihenfolge aufweisen.

3.2 Zielgruppe und Gültigkeit

Die Hauptanwender dieses Leitfadens sind Personen, die v.a. in medizinischen klinisch-chemischen Labors für die Stammdatenpflege der Labor-Informationssysteme und/oder die Implementierung von ELGA in die entsprechenden Softwaresysteme verantwortlich sind.

Dieser Leitfaden ist gültig für alle IT-Systeme, die Laborbefunde (ELGA-G §2 Z 9 lit. a sublit. bb) erzeugen, die in ELGA im vorgeschriebenen Format HL7 CDA® Rel.2 registriert und zugänglich gemacht werden. Das Format des Befundes wird im entsprechenden Implementierungsleitfaden (ELGA-VO 2013 § 14 Z 1 Implementierungsleitfaden Laborbefund) spezifiziert.

3.3 Nutzungsbedingungen und Urheberrechte

Der vorliegende Leitfaden wurde unter der Leitung der ELGA GmbH und unter Mitwirkung der genannten Mitglieder der Arbeitsgruppe erstellt. Die Arbeiten für den vorliegenden Leitfaden wurden von den Autoren gemäß dem Stand der Technik und mit größtmöglicher Sorgfalt erbracht. Die ELGA GmbH genehmigt ausdrücklich die Anwendung des Leitfadens ohne Lizenz- und Nutzungsgebühren zum Zweck der Erstellung medizinischer Dokumente und weist darauf hin, dass dies mit dem Einverständnis aller Mitwirkenden erfolgt.

Dieser Leitfaden beruht auf Inhalten des LOINC® (Logical Observation Identifiers Names and Codes, siehe http://loinc.org). Die LOINC-Codes, Tabellen, Panels und Formulare unterliegen dem Copyright © 1995-2014, Regenstrief Institute, Inc. und dem LOINC Committee, sie sind unentgeltlich erhältlich. Lizenzinformationen sind unter http://loinc.org/terms-of-use abrufbar. Weiters werden Inhalte des UCUM® verwendet, UCUM-Codes, Tabellen und UCUM Spezifikationen beruhen auf dem Copyright © 1999-2009 des Regenstrief Institute, Inc. und der Unified Codes for Units of Measures Organization (UCUM). Lizenzinformationen sind unter http://unitsofmeasure.org/trac/wiki/TermsOfUse abrufbar.

3.4 Verbindlichkeit

Mit der ELGA-Verordnung vom 23.12.2013 (BGBl. II/505) hat der Bundesminister für Gesundheit normiert, dass die in den Implementierungsleitfäden Entlassungsbrief Ärztlich, Entlassungsbrief Pflege, Laborbefunde, Befund bildgebender Diagnostik sowie XDS Metadaten (jeweils in der der Version 2.02) getroffenen Festlegungen für Inhalt, Struktur, Format und Codierung verbindlich sind. Die anzuwendenden ELGA-Interoperabilitätsstufen folgen dem Prinzip der schrittweisen Umsetzung von ELGA. Die Leitfäden in ihrer jeweils aktuell gültigen Fassung sowie die aktualisierten Terminologien sind vom Gesundheitsministerium auf http://www.gesundheit.gv.at zu veröffentlichen.

Die Nutzung des vorliegenden Leitfadens erfolgt in ausschließlicher Verantwortung der Anwender. Aus der Verwendung des vorliegenden Leitfadens können keinerlei Rechtsansprüche gegen die ELGA GmbH erhoben und/oder abgeleitet werden.

3.5 Revisionsliste

Änderungen gegenüber den zuvor publizierten Versionen finden sie in der Revisionsliste im Kapitel Revisionsliste.

4 Einführung und Vorstellung von LOINC und UCUM

Dieses Kapitel informiert über unterstützende Materialien, Definitionen und führt in LOINC und UCUM ein.

4.1 ELGA Laborbefunde

Mit ELGA werden Laborbefunde in Österreich, beginnend mit 2015, für alle behandelnden Ärzte eines Patienten zugänglich gemacht. Das Verständnis eines „Laborbefundes“ erstreckt sich in diesem Dokument über fachärztlich vidierte, kommentierte/interpretierte Befunde aus dem gesamten Spektrum der laboranalytisch ermittelten Befunde, insbesondere Befunde aus der klinischen Chemie, Hämatologie, Immunchemie und Mikrobiologie/Bakteriologie. Krankenanstalten und Fachärzte/Fachärztinnen der Sonderfächer medizinisch-chemische Labordiagnostik oder Hygiene und Mikrobiologie (ELGA-G [1]).

Die Befunde werden dabei technisch so strukturiert, dass ihr Inhalt von Computersystemen weiterverwendet werden kann und ihr „Layout“ nachträglich angepasst werden kann. Die Weiterverwendung umfasst den Import in lokale Anwendungssysteme, Bildung von Zeitreihen oder Kumulativdarstellungen, Berechnungen, Warnungen etc.

Das dazu verwendete Format ist HL7 Clinical Document Architecture, ein XML-Format, dass speziell für die Anwendung in der Medizin angepasst wurde. Die XML-Struktur wird von den „ELGA CDA Implementierungsleitfäden“ vorgegeben, für den Laborbefund sind hier relevant:

  • Der „Allgemeine Implementierungsleitfaden für ELGA CDA Dokumente“ [2]
  • Der Implementierungsleitfaden Laborbefund [3]

4.2 Unterstützende Materialien

4.2.1 Value Set ELGA_LaborParameter

Verfügbar im Terminologieserver unter dem Direktlink
https://termpub.gesundheit.gv.at:443/TermBrowser/gui/main/main.zul?loadType=ValueSet&loadName=ELGA_Laborparameter

4.2.2 Mappingliste

Die Mappingliste wird auf der Website https://www.elga.gv.at/cda zur Verfügung gestellt.

4.2.3 LOINC Online-Suche

http://search.loinc.org/

4.2.4 ELGA CDA Implementierungsleitfaden Laborbefund

HL7 Implementation Guide for CDA® R2: Laborbefund, aktuelle Version unter https://www.elga.gv.at/cda

4.2.5 Terminologieserver

https://termpub.gesundheit.gv.at

4.2.6 LOINC Handbuch Deutsch

Das LOINC Handbuch liegt in einer deutschen Übersetzung im Downloadbereich des DIMDI vor: http://www.dimdi.de/dynamic/en/klassi/loinc/downloads/loinc/loinc-manual-06-2014.pdf

4.2.7 UCUM und „UCUM-Essence“

Relevante Informationen zu UCUM bietet http://unitsofmeasure.org. Auf dieser Website wird auch eine XML-Datei mit allen Symbolen und Umrechnungsfaktoren angeboten: http://unitsofmeasure.org/ucum-essence.xml

4.3 Definitionen

  • CDA: Die HL7 Clinical Document Architecture ist ein auf XML basierender Standard für den elektronischen Austausch von klinischen Dokumenten (z. B. Entlassungsbrief, Labor-befund); die Verwendung von CDA ist für Befunde in ELGA verpflichtend.
  • Codesystem: Codesystem (engl. code system): Bezeichnung für eine Terminologie als Sammlung von Konzeptidentifikatoren in einer computerverarbeitbaren Form, zusammen mit dem zugehörigen Regelwerk (Regeln zur Codierung von Begriffen, Benennung etc.).
  • LOINC: „Logical Observation Identifiers Names and Codes“, ein Terminologiestandard mit allgemeingültigen Namen und Identifikatoren zur eindeutigen Bezeichnung von Unter-suchungs- und Testergebnissen aus Labor und Klinik.
  • Medizinische Anwendungssysteme: Unter dem Begriff „medizinische Anwendungssys-teme“ werden hier Systeme zur elektronischen Informationsverarbeitung zusammenge-fasst, die Personen unterstützen, die medizinische Aufgaben im Rahmen der Krankenver-sorgung beteiligten durchführen. Beispiele: Labor-Informationssysteme (LIS), Kranken-haus-Informationssysteme (KIS).
In diesem Leitfaden sind damit im Speziellen Labor-Informationssysteme (LIS), aber auch Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) gemeint, die medizinische Laborbefunde nach den Regelwerken der Generierung von CDA-Dokumenten für die ELGA bereitstellen.
  • Terminologieserver: Ein Server, der Terminologien und Value Sets in standardisierter Form aktuell verfügbar macht. Der Terminologieserver ist eine Komponente der österrei-chischen e-Health Infrastruktur3 (https://termpub.gesundheit.gv.at/).
  • UCUM: Unified Code for Units of Measure ist eine regelbasierte Vereinheitlichung der Schreibung von Maßeinheiten.
  • Value Set: Ein “Value Set” oder eine “Wertemenge” ist eine eindeutig identifizierbare und versionierte Sicht auf eine oder mehrere Terminologien. Ein Value Set enthält den Code selbst und die Information über die Herkunft des Codes (die Source-Terminologie). Die Werte werden anwendungsabhängig als strukturierte Ausprägungen von Merkmalen ver-wendet, z.B. für die strukturierte Dokumentation, zur Speicherung in Datenbanken oder zur standardisierten Kommunikation.


3 Der Terminologieserver soll den Stakeholdern des österreichischen Gesundheitswesens die Möglichkeit bieten, eigene Terminologien über das Internet öffentlich zur Verfügung zu stellen, sowie Terminologie-Recherche und Ter-minologie-Download ermöglichen. Er unterstützt sowohl redaktionelle Arbeiten als auch die Übersetzung und Versio-nierung von Terminologien. Er hilft einheitliche, eindeutige und geprüfte Terminologien zu verwenden. Primärsyste-me können ihre lokalen Terminologien via Webservices synchronisieren und pflegen, die Nutzer können auf Termi-nologien auch über eine Weboberfläche zugreifen. Die Daten enthalten neben fachlichen Erläuterungen auch Meta-Informationen (z.B. die Quelle oder Nutzungs- bzw. Lizenzinformationen). Angemeldeten Benutzern stehen Kollabora-tionsfunktionen zur Verfügung, sie können aktiv an der redaktionellen Arbeit und somit an der Terminologie-Entwicklung teilnehmen

4.4 Das LOINC®-Modell

Die Basis des Value Sets ELGA_LaborParameter stellt das LOINC®-Modell („Logical Obser-vation Identifiers Names and Codes“) dar, das vom Regenstrief Institute, Inc. (Indianapolis, USA) herausgegeben und gemeinsam mit dem LOINC Committee gepflegt wird.

Beim LOINC®-Modell handelt es sich um ein Verfahren zur standardisierten Spezifizierung von medizinischen Untersuchungen im Allgemeinen und Laborleistungen oder Labormess-größen im Speziellen entsprechend der folgenden sechs Grundbestandteile oder “semanti-schen Achsen“ der Klassifikation:

  1. Name der Komponente bzw. Laborleistung/Labormessgröße („Component“)
  2. Untersuchte Eigenschaft der Laborleistung/Labormessgröße („Property“, z.B. Masse, Volumen, Konzentration.
  3. Zeitangaben („Time Aspect“) bzgl. der Materialgewinnung (z.B. Zeitpunkt, Dauer)
  4. Untersuchungsmaterial bzw. Art der Probe („System“, z.B. Serum, Plasma, Urin)
  5. Mess-Skala („Scale Type“, z.B. qualitativ oder quantitativ)
  6. Untersuchungsmethode („Method Type“), falls erforderlich

Ein „vollständig spezifizierter“ LOINC-Name enthält zumindest die ersten 5 Grundbestandteile, die Angabe der Untersuchungsmethode ist fakultativ. Das Trennzeichen zwischen den Grundbestandteilen ist ein Doppelpunkt („:“).

Beispiele für vollständig spezifizierte LOINC-Namen:

  • Sodium:SCnc:Pt:Ser/Plas:Qn
  • Sodium:SRat:24H:Urine:Qn
  • Creatinine renal clearance:VRat:24H:Ur+Ser/Plas:Qn
  • Glucose:ACnc:Pt:Urine:Ord:Test strip

Jedem LOINC wird ein eindeutiger Identifikator („LOINC® Code Identifier“ bzw. „LOINC®-Code“) permanent zugeordnet. Die Codes sind numerisch, werden fortlaufend in aufsteigen-der Reihe vergeben und eine Prüfziffer als letztes Zeichen. Ein Beispiel für einen LOINC-Code :

  • 5792-7 (für Glucose:ACnc:Pt:Urine:Ord:Test strip)

Alle LOINC sind in Form einer allgemein verfügbaren Datenbank erfasst, wobei vom Regens-trief Institute regelmäßig Aktualisierungen publiziert werden.

In Bezug auf Laborleistungen/Labormessgrößen existieren innerhalb des LOINC®-Modells aber auch zusätzliche Attribute zur weiterführenden Beschreibung jedes Datensatzes, wobei v.a. die folgenden Attribute hier erwähnt werden sollen:

  • Bereich („Class“), eine willkürliche Klassifizierung zur Gruppierung
  • Beispiel-Einheit („Example UCUM Unit“), z.B. mg, %, mmol/L
  • Status des Eintrags („Status“), z.B. „Active“.

Im Verlauf des bereits seit 20 Jahren bestehenden LOINC®-Projektes wurden neben der Er-fassung von Laborleistungen sowie Labormessgrößen auch andere, z.T. klinische Parameter mit Hilfe des LOINC®-Modells kategorisiert. Aus diesem Grund ist jeder Datensatz der LOINC®-Datenbank auch einem der folgenden vier Klassentypen („Classtype“) zugeordnet:

  1. Labor („Lab“),
  2. Klinisches („Clinical“),
  3. Anhänge („Attachments“) sowie
  4. Dokumentation („Survey“).

4.4.1 LOINC-Namen

Im LOINC werden neben dem „vollständig spezifizierten“ LOINC-Namen noch eine lesbare, beschreibende Langbezeichnung („Long Common Name“) und eine Kurzbezeichnung („Shortname“) für die Darstellung bei beschränktem Platz geführt.

Die Sprache des LOINC ist grundsätzlich Englisch. Es existieren aber auch Übersetzungen (u.a. Deutsch), die sich in erster Linie aber nur auf die Bezeichnung der Laborleistun-gen/Labormessgrößen („Component“) beziehen.

Hier ein Beispiel für den LOINC Code 806-0:

  • Fully-Specified Name (FSN):
Leukocytes: NCnc: Pt: CSF: Qn: Manual count
  • Long Common Name (LCN):
Leukocytes [#/volume] in Cerebral spinal fluid by manual count
  • Short Name:
WBC # CSF manual

4.4.2 Online-Recherche im LOINC

Eine einfache und schnelle im gesamten aktuellen LOINC bietet das Regenstrief Institute unter http://search.loinc.org/ an.

Die Suchseite arbeitet grundsätzlich mit den englischsprachigen LOINC-Bezeichnern als Voreinstellung. Mit "Set Language" oben rechts auf der Seite können Sie zwischen verschiedenen Sprachen und Sprachvarianten der LOINC-Bezeichner wählen. Wenn Sie dort "German (GERMANY)" einstellen, bekommen sie NUR die LOINC mit deutscher Übersetzung. Nicht übersetzte LOINC werden nicht angezeigt! Es empfiehlt sich daher, für die Suche in der vollständigen Datenbank mit den englischsprachigen Bezeichner immer die Voreinstellung dort "English (UNITED STATES)" zu verwenden.

Über den Menüpunkt "Hilfe" – "Suchanfragen Syntax" bekommen Sie Hinweise, wie Sie Ihre Suchanfrage optimieren können. Über "Optionen" können Sie die Darstellung der Ergebnisse konfigurieren.

4.5 Das UCUM-Modell

Beim UCUM-Modell („Unified Code for Units of Measure“) handelt es sich um eine Nomen-klatur, bzw. ein regelbasiertes System zur Kodierung der Einheiten, wie sie etwa bei Labormessgrößen angegeben werden, wobei im Hinblick auf die Syntax der Bezeichnungen der Einheiten die folgenden Attribute Berücksichtigung finden:

  • Basiseinheiten
  • Präfixe
  • atomare Symbole
  • Regelwerk zur Kombination der Symbole

Das UCUM-Modell wurde von Mitarbeitern des Regenstrief Institute entwickelt, damit im elektronischen Datenaustausch Einheiten einheitlich geschrieben werden und somit eindeutig verarbeitet werden können. Im Zusammenhang mit dem LOINC®-Modell gibt es in den Datensätzen der LOINC®-Datenbank einen fakultativen Verweis auf das UCUM-Modell („Example UCUM Unit“).

Ein wichtiges Einsatzgebiet des UCUM-Modells ist der standardisierte elektronische Austausch medizinischer Daten, weshalb dieses Modell von Standards wie HL7 oder DICOM zur Verwendung empfohlen wird. In HL7 CDA ist die Verwendung von UCUM vorgeschrieben und damit in den ELGA CDA Implementierungsleitfäden verpflichtend.

5 LOINC im ELGA CDA Laborbefund

Die Bundesgesundheitskommission hat am 4. Mai 2007 den LOINC als einer der Basisstandards für ELGA festgelegt. Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe zur Harmonisierung der Vorgaben für den ELGA CDA Laborbefund hat 2008 bestätigt, dass der ELGA CDA Laborbefund mit LOINC und UCUM zu codieren ist.

Ab 2018 müssen alle über ELGA verfügbaren Laborbefunde entsprechend dem ELGA CDA Implementierungsleitfaden strukturiert und codiert werden („EIS Full Support“).

5.1 Das Value Set ELGA_LaborParameter

Da sich im LOINC-Modell in vielen Fällen für einzelne Labormessgrößen mehrere gültige Einträge finden, die sich oft nur im Detaillierungsgrad unterscheiden; hat sich die Arbeitsgruppe zur Harmonisierung des ELGA CDA Laborbefundes entschieden, eine Vorauswahl der möglichen LOINC-Einträge zu treffen. Diese Liste (oder "Value Set") wird unter dem Namen ELGA_LaborParameter publiziert.

Die Verwendung des Value Sets ELGA_LaborParameter soll das Mapping von lokalen Analysenbezeichnungen auf LOINC beschleunigen und eine größtmögliche Rückführbarkeit beim Austausch von Laborergebnissen zwischen verschiedenen medizinischen Anwendungssystemen ermöglichen.

Eine beispielhafte Anwendung zeigt Abbildung 1: Eine Analyse wird in zwei lokalen System mit unterschiedlichen Kürzeln bzw. Codes bezeichnet („Transfe-SerPlas“ und „TF“). Zusätzlich unterscheiden sich die verwendeten Einheiten („g/L“ und „g/dL“). Für die Übertragung zwischen den zwei lokalen Anwendungssystemen über ELGA werden die Laborergebnisse über das Value Set ELGA_LaborParameter transkodiert (Code 3034-6, Bezeichnung „Trans-ferrin“ mit der Einheit „g/L“). Da alle Anwendungssysteme die Transkodierung auf das gemeinsame Value Set ELGA_LaborParameter beherrschen, ist der Austausch von Laborergebnissen österreichweit ohne zusätzliche Absprachen möglich. Bei strikter Einhaltung der UCUM-Codierung ist auch eine Umrechnung auf unterschiedliche Einheiten automatisiert möglich. Die korrekte Umsetzung liegt in der Verantwortung des lokalen Anwendungssystems.

Abbildung 1: Beispielhafte Transkodierung von codierten Laborergebnissen zwischen zwei lokalen Anwendungssystemen mit unterschiedlichen Codesystemen durch das Value Set ELGA_LaborParameter. Im Beispiel wird die Schreibweise von Liter mit „l“ gleichwertig zu „L“ angenommen

Folglich wurde für das Value Set ELGA_LaborParameter der jeweils allgemeinste LOINC-Code gewählt, unter dem grundsätzlich vergleichbare Ergebnisse zusammengefasst werden. Das Value Set ELGA_LaborParameter enthält eine Auswahl aller LOINC-Codes.

Weitere wesentliche Aufgaben in Bezug auf die Vereinheitlichung der Laborbefunde erfüllt das Value Set ELGA_LaborParameter durch Formulierung der folgenden Vorgaben:

  • strukturelle Rahmenbedingungen für Labormessgrößen sowie
  • inhaltliche Vereinheitlichung von Nomenklaturen und Schreibweisen auf einen einzigen, österreichweiten Referenzstandard.

Das Value Set ELGA_LaborParameter wird von der ELGA GmbH herausgegeben und in ihrem Auftrag gewartet. Dementsprechend ist das Value Set ELGA_LaborParameter eine zentrale Komponente der österreichischen „Elektronischen Gesundheitsakte“ (ELGA) in Bezug auf die Standardisierung von medizinischen Laborbefunden in Österreich.

5.2 Strukturelle Rahmenvorgaben des Value Sets ELGA_LaborParameter

Im Zuge der Implementierung des Value Sets ELGA_LaborParameter erfolgte die Definition der strukturellen Rahmenbedingungen für einen österreichweit einheitlichen Katalog medizinischer Laborleistungen/Labormessgrößen. Dementsprechend umfasst die Struktur des Value Sets ELGA_LaborParameter für jede Laborleistung bzw. Labormessgröße die folgenden Basisattribute mit jeweils entsprechenden formalen Vorgaben (Tabelle 1).

Basisattribute/Inhalt Bezeichnung im Terminologieserver Attribute im SVS Exportformat Max. Anzahl Zeichen Beispiel
Code Code code 10 68979-4
Langname Begriff displayName 50 Rivaroxaban (Xarelto) Anti Faktor Xa Aktivität
Kurzname Bedeutung deutsch 20 Rivaroxaban(a-FXaAk)
Parameterkürzel Hinweise hinweise 10 RIVAR
Einheit für Darstellung (UCUM) Einheit print einheit_print 255 U/ml
Bevorzugte Einheit codiert (UCUM) Einheit codiert einheit_codiert 255 [IU]/mL
Herkunft des Codes Quelle codeSystem 100 LOINC 2.16.840.1.113883.6.1
LOINC Fully Specified Name Beschreibung 500 Rivaroxaban : ACnc : Pt : PPP : Qn : Chromo

Tabelle 1: Basisattribute (Spalte 1) mit ihrer Bezeichnung im Terminologieserver (Spalte 2) und im SVS-Export (Spalte 3), die maximale Anzahl der Zeichen (Spalte 4) und mit einem Beispiel (Spalte 5)

5.2.1 Basisattribute des Value Sets ELGA_LaborParameter

Der DisplayName (entsprechend dem Basisattribut „Langname“) enthält die vereinheitlichte österreichische Nomenklatur von Laborleistungen/Labormessgrößen für den medizinischen Laborbefund. Diese ist verpflichtend in ELGA Dokumenten zu verwenden.

Die Basisattribute „Kurzname“ und „Parameterkürzel“ stellen verkürzte Varianten für die Schreibung dar. Diese können optional z.B. für interne Zwecke verwendet werden. Die Basisattribute sind in Tabelle 1 beschrieben.

Für die Ausgabe der Analysen im ELGA CDA Laborbefund ist die Verwendung des Langnamens (entsprechend dem Attribut „Begriff“ im Terminologieserver und displayName im SVS-Export-Format) VERPFLICHTEND.

Der Langname kann maximal 50 Zeichen haben. Grundsätzlich wurde der Langname zu kurz wie möglich gewählt. Damit es beim Lesen von Laborbefunden nicht zu Verwechslungen bei der Fülle der möglichen Laboranalysen kommen kann, wurde darauf Wert gelegt, „sprechende“ Analysenbezeichnungen zu verwenden.

Der „Kurzname“ ist auf 20 Zeichen beschränkt, und wird für ältere IT-Systeme beibehalten, die bei der Verwaltung von längeren Bezeichnungen entsprechend limitiert sind. In der Darstellung des ELGA CDA Laborbefundes mit dem ELGA Referenz-Stylesheet kann der Analysenamen auch über mehrere Zeilen gehen. Die Restriktionen der Länge von Textfeldern ergibt sich aus den im KAV Wien gemachten Erfahrungen, vor allem durch den limitiert verfügbaren Platz bei ausgedruckten Laborbefunden in Papierform, wobei die Spaltenbereite einer Tabelle mit Labormesswerten begrenzt ist und nicht beliebig breit sein kann. Darüber hinaus ist auch die Form sogenannter Kumulativbefunddarstellungen zu berücksichtigen.

Für jeden Datensatz des Value Sets ELGA_LaborParameter ist über das Attribut „Code“ (und die entsprechende Herkunft des Codes) auch die Rückführbarkeit der jeweiligen Laborleistung/Labormessgröße auf die Datensätze der LOINC®-Datenbank vorgesehen4. Auf diese Weise erweitern sich die Attribute des Value Sets ELGA_LaborParameter entsprechend automatisch auch um sämtliche Attribute des LOINC®-Modells, sofern eine entsprechende Referenz des jeweiligen Datensatzes zum LOINC®-Modell möglich ist.

Im LOINC®-Modell werden Einträge niemals gelöscht, veraltete oder Einträge, von deren Verwendung abgeraten wird, können jedoch auf den Status „deprecated“ oder „discouraged“ gestellt werden. Das bedeutet, dass ein einmal in einem Befund verwendeter LOINC immer gültig und rückführbar bleibt. Dies kann vor allem bei der Klärung retrospektiver bzw. historischer Sachverhalte erforderlich sein.

Das Value Set ELGA_LaborParameter enthält immer nur die aktuell gültigen Datensätze. Einträge, die nicht mehr verwendet werden sollen, tauchen nicht mehr im Value Set auf. Da die LOINC-Codes selbst gültig bleiben, ist die Rückführbarkeit von Datensätzen aus Anwendungssystemen, die das Value Set ELGA_LaborParameter verwenden, pro futuro garantiert. Die Publikation der Änderungen erfolgt am Terminologieserver zum frühestmöglichen Zeitpunkt.

Für Anwendungssysteme, die das Value Set ELGA_LaborParameter verwenden, wird aber angeraten, den Aktivierungs-Status der Datensätze ihres jeweiligen Systems einem regelmäßigen Abgleich mit dem Value Set ELGA_LaborParameter zu unterziehen, um eine entsprechend fortlaufende Kompatibilität der Systeme auch im Hinblick auf das LOINC®-Modell zu gewährleisten.


4 Ausgenommen „V-Codes“ (Kapitel 5.4.3)

5.2.1.1 Einheiten

In Anlehnung an das LOINC®-Modell ist auch im Value Set ELGA_LaborParameter ein Attribut für die Einheit von Labormessgrößen vorgesehen, wobei hier die Schreibung des UCUM-Standards verwendet wird. Dementsprechend ist die Auswahl der Einheit in Bezug auf die Syntax und das Format bereits vorgegeben und kann für die jeweilige Labormessgröße aus einer Liste ausgewählt werden.

Da im Zuge der österreichweiten Implementierung des Value Sets ELGA_LaborParameter aber keine Vereinheitlichung der Analysemethoden von Labormessgrößen durchgeführt werden kann, ist das erweiterte Attribut der Einheit einer Labormessgröße wie beim LOINC®-Modell primär als Vorschlag (im Sinne eines Beispiels) für einen vereinheitlichten Standard zu betrachten, der vor allem bei der korrekten Zuordnung von Labormessgrößen zum Value Set ELGA_LaborParameter dienlich sein soll.

Die UCUM-Schreibweise ist grundsätzlich für Menschen lesbar und gleichzeitig für die automatische Verarbeitung in IT-Systemen vorgesehen. Dennoch kann die bessere Lesbarkeit eine geringfügig andere Schreibweise erfordern als die auf eindeutige Weiterverarbeitbarkeit abzielende Schreibung. Im Value Set ELGA_LaborParameter werden daher zwei Attribute für UCUM geführt:

  • Einheit print: für der Darstellung im lesbaren Bereich, UCUM oder UCUM ähnlich
  • Einheit codiert: Dient der maschinellen Weiterverarbeitbarkeit und kann auch für die Darstellung im lesbaren Bereich genutzt werden. Striktes UCUM.

Die größte Bedeutung bei der korrekten Zuordnung von Laborleistungen/Labormessgrößen zum Value Set ELGA_LaborParameter kommt der Eigenschaft („Property“) der Laborleistung/Labormessgröße entsprechend dem LOINC®-Modell zu. Sie beschreibt die Dimension der Labormessgrößen (z.B. Massenkonzentration, katalytische Konzentration etc.) und muss unabhängig von der analytischen Methode speziell im Hinblick auf Labormessgrößen für eine korrekte Zuordnung zum Value Set ELGA_LaborParameter berücksichtigt werden.

5.2.2 Gliederung des Value Sets ELGA_LaborParameter

Neben der Einheit stellen auch die Klassifizierungs- sowie Sortierungskriterien erweiterte Attribute des Value Sets ELGA_LaborParameter dar. In diesem Zusammenhang ist jede Laborleistung/Labormessgröße des Value Sets ELGA_LaborParameter einem übergeordneten Bereich zugeordnet (Tabelle 2).

Tabelle 2: Liste der Bereiche, auszugsweise dargestellt.

Darüber hinaus existiert auch eine Gruppenzuordnung für sämtliche Laborleistungen/Labormessgrößen, wobei die Gruppen den Bereichen untergeordnet sind. Die Hierarchie dieser Kategorien stellt sich wie folgt dar:

  • Bereich
    • Gruppe (Befundgruppe)
      • Analyse (=Laborleistung/Labormessgröße)

Im Hinblick auf die Abbildung der Laborleistungen/Labormessgrößen auf einem Laborbefund sind sowohl für die hierarchischen Kategorien (Bereich, Gruppe) als auch für jeden einzelnen Eintrag einer Laborleistung bzw. Labormessgröße im Value Set ELGA_LaborParameter entsprechende Sortierungsvorgaben vorgesehen.

Im Value Set ELGA_LaborParameter wird die Gliederung in Bereiche und Gruppen über die Hierarchieebenen abgebildet (Siehe Abbildung 2). Auf der ersten Ebene werden die Bereiche dargestellt, auf der zweiten die Gruppen. Auf der dritten und letzten Hierarchieebene finden sich die Analysen (Laborleistungen/Labormessgrößen).

Abbildung 2: Hierarchische Darstellung von Bereichen, Gruppen und Analysen im Webbrowser des Terminologieservers (https://termpub.gesundheit.gv.at/TermBrowser).

Im SVS Exportformat ist die Hierarchie entsprechend über das Attribut „Level“ ersichtlich. Bereiche sind mit dem Level 0 gekennzeichnet, Bereiche mit dem Level 1 und Analysen mit dem Level 2 (und dem Type „L“).

Die Reihenfolge der Laborparameter entspricht der Reihenfolge der Einträge im Value Set bzw. der Reihenfolge in den Exportdateien des Value Sets.

5.3 Inhaltliche Vorgaben des Value Sets ELGA_LaborParameter

Die Ziele des Value Sets ELGA_LaborParameter können im Hinblick auf eine österreichweite Standardisierung von medizinischen Laborbefunden wie folgt zusammengefasst werden:

  1. Minimierung der Mehrdeutigkeit beim Mapping von lokalen Labormessgrößen auf LOINC, Zusammenführbarkeit und Vergleichbarkeit von Laborergebnissen
  2. Vereinheitlichung der Nomenklatur von Laborleistungen/Labormessgrößen,
  3. Vereinheitlichung der Struktur medizinischer Laborbefunde hinsichtlich
    1. Gliederung (ELGA-Bereiche, ELGA-Gruppen) sowie
    2. Sortierung der Laborleistungen/Labormessgrößen auf dem Befund.

Da – wie bereits erwähnt – im Zuge der Implementierung der ELGA CDA Laborbefunde und des Value Sets ELGA_Labor¬Para¬meter keine Vereinheitlichung der analytischen Labormethoden erfolgen kann, ist es derzeit auch nicht vorgesehen, Laborbefunde hinsichtlich der folgenden Punkte zu standardisieren5:

  • Einheiten von Labormessgrößen
  • Referenzbereiche
  • Schwellenwerte von Labormessgrößen

Aus diesem Grund ist beim Vergleich Laborergebnissen aus mehreren Laboratorien oder bei der Erstellung von organisationsübergreifenden Kumulativbefunden höchste Umsicht geboten. Grundsätzlich sollte versucht werden, die UCUM Einheiten in die lokal verwendete Einheit umzurechnen. Unterschiedliche Referenzbereiche für eine Analyse müssen am Kumulativbefund entsprechend deutlich kenntlich gemacht werden. Es empfiehlt sich daher, die Bewertung bzw. Bewertungskürzel der Analyse aus dem Originalbefund auch am Kumulativbefund darzustellen.


5 Eine Harmonisierung der Referenzbereiche und Einheiten wurde vorgeschlagen und könnte durch die Fachgesellschaft durchgeführt werden.

5.4 Hintergrundinformationen zum Value Set ELGA_LaborParameter

Dieses Kapitel ist rein informativ. Es erklärt die Entstehungsgeschichte und die Grundsätze des Aufbaues und Inhalts des Value Set ELGA_LaborParameter sowie die Grundsätze der Nomenklatur.

5.4.1 Entstehung

Die Zusammenstellung des Value Sets ELGA_LaborParameter basiert im Wesentlichen auf dem LOINC®-Projekt des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV), welches im Jahr 2005 vom KAV-Laborausschuss initiiert wurde.

Im Zuge dieses Projektes erfolgte über mehrere Jahre die Erstellung der sogenannten „KAV-LOINC®-Goldliste“, welche einen einheitlichen Laborleistungskatalog für sämtliche medizinisch-diagnostischen Laboreinrichtungen des KAV darstellt.

Bei der Erstellung der KAV-LOINC®-Goldliste wurde in erster Linie darauf geachtet, dass nach Möglichkeit eine Rückführbarkeit sämtlicher Einträge dieser Liste auf das übergeordnete LOINC®-Modell gegeben ist.

Aus diesem Grund wurde insbesondere bei der Zuordnung der Labormessgrößen der KAV-LOINC®-Goldliste zum LOINC®-Modell nach Möglichkeit ein Bezug zu einem LOINC®-Eintrag ohne Berücksichtigung der analytischen Methode gewählt.

Da auch die LOINC®-Datenbank einer stetigen Aktualisierung, Datenpflege sowie Erweiterung unterliegt, werden auch immer öfter Einträge generiert, welche auch die analytische Methode der jeweiligen Labormessgröße berücksichtigen. Aus diesem Grund finden sich für eine einzelne Labormessgröße in vielen Fällen multiple Einträge, die auf der einen Seite als „methodenneutral“ bzw. auf der anderen Seite als „methodenspezifisch“ zu bewerten sind.

Für die Auswahl der Einträge sowohl in Bezug auf die KAV-LOINC®-Goldliste als auch das Value Set ELGA_LaborParameter“ werden im Hinblick auf die Bezugnahme zum übergeordneten LOINC®-Modell grundsätzlich methodenneutrale Einträge bevorzugt.

5.4.2 Grundsätze der Namensgebung (Nomenklatur)

Im Zuge des KAV-LOINC®-Projektes wurde ein grundsätzliches Regelwerk für die Nomenklatur (Parameterkürzel, Kurztexte, Langtexte etc.) der Laborleistungen/Labormessgrößen implementiert. Diese gewählten Grundsätze sollten eine problemlose Verwendung innerhalb sämtlicher EDV-Systeme des KAV sicherstellen und auch bei computerunterstützten Sortiervorgängen vorhersehbare Ergebnisse liefern.

5.4.2.1 Grundsätze für die Bezeichnung von Kurz- sowie Langnamen

Im Hinblick auf die Nomenklatur von Kurz- sowie Langnamen wurden im Rahmen der KAV-LOINC®-Goldliste die folgenden Grundsätze berücksichtigt:

  • Bei Labormessgrößen aus Blutflüssigkeit (Serum, Plasma) erfolgte keine Kennzeichnung des Untersuchungsmaterials („/S“ bzw. „/Serum“). Auch bei Offensichtlichkeit des Untersuchungsmaterials wurde auf eine entsprechende Kennzeichnung des Untersuchungsmaterials verzichtet (z.B. CO-HB, HbA1c).
  • Quantitative Ergebnisse wurden als Regelfall betrachtet, und nicht entsprechend als „quantitativ“ ausgewiesen.
  • Bei nicht quantitativen Ergebnissen wurde bei Eindeutigkeit bzw. Selbstverständlichkeit auf Spezifizierungen wie „qualitativ“, „Titer“, „Interpretation“ etc. verzichtet.
  • Die Reihenfolge bei der syntaktischen Bildung der Bezeichnungen setzt sich wie folgt zusammen:
    • Labormessgröße (z.B. Albumin),
    • Zusatz (Beifügung) zur Labormessgröße (z.B. „rel.“ bzw. „relativ“),
    • Untersuchungsmaterial (falls erforderlich),
    • ev. Maßsystem („qualitativ“, „Titer“),
    • ev. Untersuchungsmethode („Elpho“),
    • Zusätze wie „Interpretation“.
  • Generell wurde auf den Ausdruck „Gesamt-“ verzichtet.
  • Eine übergeordnete Vereinheitlichung von Begriffen wie „Eiweiß“ statt „Protein“ bzw. „Glukose“ anstatt „Blutzucker“ auf „im Fachjargon übliche Begriffe“ wurde angestrebt.
  • Bei einem Verhältnis von zwei analytisch unabhängigen Parametern wurde der Begriff „Ratio“ statt „Quotient“ verwendet – z.B. „Protein/Kreatinin-Ratio“ anstatt „Protein/Kreatinin-Quotient“ im Harn. Als Ausnahme dieser Regel wurde akzeptiert, wenn nur die Bezeichnung „Quotient“ gebräuchlich war (z.B. „Albumin-Quotient“).
  • Der Ausdruck „Quotient“ wurde im Speziellen verwendet, wenn der Zähler auch wirklich ein analytischer Teil des Nenners („fPSA/PSA-Quotient“) war.
  • Ausscheidungsraten über den Harn wurden mit „Urinexkretion“ bezeichnet (Einheit meist „Masse/24h“).

Die oft verwendete Bezeichnung „im 24h-Harn“ ist nicht eindeutig. Man könnte auch eine Konzentration im 24h-Harn bestimmen.

  • Auf die Bezeichnung „Mikroalbumin“ wurde bei quantitativen Tests verzichtet, da es kein „Mikroalbumin“ gibt und mit diesem Begriff bloß die Empfindlichkeit des Testsystems ausgedrückt wird. Dementsprechend erfolgte beispielsweise auch die Vermeidung des Begriffes „CRP supersensitiv“.
  • Bei den Schreibweisen wurde dem Deutschen der Vorzug gegeben (also „Glykoprotein“ statt „Glycoprotein“, „Mikro-“ statt „Micro-“ etc.). Als Ausnahmen galten Fälle, wenn eine andere Schreibweise geläufiger war (z.B. „Calcium“ statt „Kalzium“).
  • Vor bzw. nach Bindestrichen wurde kein Leerzeichen gesetzt.
  • Vermieden wurden Sonderzeichen und griechische Buchstaben.
  • Das erste Zeichen eines Textes sollte möglichst ein Großbuchstabe und kein Umlaut sein.

5.4.2.2 Grundsätze für die Bildung der Parameterkürzel

Im Hinblick auf die Bildung der Parameterkürzel im Value Set ELGA_LaborParameter wurde das folgende Regelwerk implementiert:

  • Die Zeichen der Parameterkürzel setzten sich grundsätzlich nur aus Großbuchstaben zusammen (nicht „Case“-sensitiv).
  • Wenn im Parameterkürzel ein Material definiert wurde, erfolgte dies mit dem letzten Zeichen (siehe Tabelle 4 – „Endbuchstabe für Kürzel“).
  • Die einzelnen Buchstaben der Parameterkürzel konnten wegen der ursprünglichen Längenrestriktion auf fünf Zeichen nicht immer eindeutig gewählt werden. Aus diesem Grund wurden einzelne Buchstaben in ihrer Bedeutung überladen – z.B. steht „Q“ manchmal für „Quotient“, manchmal aber auch für „qualitativ“.
  • Parameterkürzel müssen immer eindeutig sein.
Tabelle 3: Konventionen für die Bezeichnung von Untersuchungsmaterialien bei der Erstellung der Parameterkürzel.

5.4.2.3 Grundsätze für die Vereinheitlichung von Einheiten

In Bezug auf die Vereinheitlichung von Einheiten wurde im Rahmen der KAV-LOINC®-Goldliste das folgende Regelwerk implementiert:

  • Im Allgemeinen wurde die im Bereich des KAV gebräuchlichste Einheit verwendet.
  • Bei mehreren Möglichkeiten für die Einheiten wurde die „SI-nähere“ gewählt (z.B. Angabe „pro L“ anstatt „pro dL“).
  • Generell wurde der Volumenbezug „/dL“ vermieden, außer wenn dies sehr gebräuchlich war (z.B. bei Glukose).
  • Arbiträre Einheiten wurden mit „U“ angegeben und auf den Zusatz „I“ für „International“ wurde verzichtet.
  • Falls „Unit“-Angaben für eine Labormessgröße sowohl als „U/mL“ als auch als „kU/L“ üblich waren, wurde letzteres bevorzugt.
  • Erfolgten die Angaben innerhalb des KAV durchwegs in U/mL wurde diese Angabe beibehalten.

In diesem Zusammenhang muss noch einmal betont werden, dass die Vereinheitlichung von analytischen Methoden auch im Zuge des KAV LOINC®-Projekts nicht möglich war. Aus diesem Grund war auch eine konsistente Vereinheitlichung der Einheiten von Labormessgrößen nicht zu bewerkstelligen.

5.4.3 V-Codes: Temporäre Einträge in der KAV-LOINC®-Goldliste sowie im Value Set ELGA_LaborParameter

Da es auch im Zuge des KAV-LOINC®-Projekts nicht möglich war, für alle Laborleistungen/Labormessgrößen eine Rückführbarkeit zum LOINC®-Modell zu erzielen, wurde bereits beim Aufbau der KAV-LOINC®-Goldliste ein System zur Vergabe temporärer Codes, so genannter „V-Codes“ implementiert:

In weiterer Folge wurde dieses Konzept der temporären V-Codes auch für den Aufbau des Value Set ELGA_LaborParameter übernommen (siehe Punkt 6.2.2.2).

Dementsprechend wird ein Eintrag, bei dem im Moment keine Rückführbarkeit zum LOINC®-Modell möglich ist, mit einem einzigartigen, temporären Code nach dem folgenden Format verschlüsselt:

  • „V“ plus fortlaufende Nummer plus „-“ plus Prüfziffer nach dem LOINC®-Modell (Luhn-Algorithmus).

Im Value Set ELGA_LaborParameter erhalten auch temporär verschlüsselte Einträge den Status „ACTIVE“, solange für diesen Eintrag kein entsprechender Bezug zum LOINC®-Modell hergestellt werden kann.

Da aber für sämtliche Einträge des Value Sets ELGA_LaborParameter eine Approbierung durch die Regenstrief Institute, Inc., angestrebt wird, muss mit einer entsprechenden Status-Änderung dieser temporären Einträge („DEPRECATED“) gerechnet werden. Ein Löschen solcher nicht mehr aktuellen temporären Codes ist aber zur Verwirklichung einer möglichst breiten Kompatibilität mit einer entsprechend großen Zahl von Anwendungssystemen nicht vorgesehen.

In diesem Fall der Änderung des Status eines Eintrages im Value Set ELGA_LaborParameter mit temporärem Code wird der nun erfolgreiche Bezug zum LOINC®-Modell eingetragen.

6 Implementierung in Anwendungssystemen

6.1 Medizinische Anwendungssysteme

Unter dem Begriff medizinische Anwendungssysteme sind hier im Speziellen Labor- (LIS) sowie Krankenhaus-Informations-Systeme (KIS) adressiert, die medizinische Laborbefunde nach den Regelwerken der Generierung von CDA-Dokumenten für die ELGA bereitstellen.

Im Rahmen dieser Anwendungssysteme existieren umfangreiche, proprietäre Leistungskataloge, für die im Hinblick auf die Herstellung einer entsprechenden ELGA-Kompatibilität eine Crosskonkordanz (Bildung von inhaltlichen Entsprechungen) zum übergeordneten Value Set ELGA_LaborParameter herzustellen ist.

Dementsprechend wird in weiterer Folge das Procedere für die Implementierung des Value Sets ELGA_LaborParameter in diesen Anwendungssystemen beschrieben.

Das vornehmliche Ziel ist hierbei, für sämtliche Laborleistungen/Labormessgrößen eines Anwendungssystems eine entsprechende Rückführbarkeit auf das in diesem Sinne übergeordnete Value Set ELGA_LaborParameter herzustellen. In weiterer Folge sind auf diese Weise auch sämtliche Laborleistungen/Labormessgrößen eines Anwendungssystems automatisch auch auf das LOINC®-Modell rückführbar.

6.2 Mapping von Labormessgrößen zum Value Set ELGA_LaborParameter

Dieses Kapitel beschreibt das Procedere bei der Zuordnung von Labormessgrößen zum Value Set ELGA_LaborParameter für Anwendungssysteme. Für das Mapping wird eine Hilfstabelle (https://www.elga.gv.at/cda) mit den relevanten Informationen zur Verfügung gestellt.

Im Hinblick auf die Rückführbarkeit von Laborleistungen eines Anwendungssystems auf das Value Set ELGA_LaborParameter sind die folgenden Fragen zu berücksichtigen:

  1. Gibt es bereits einen kompatiblen Referenzeintrag für die jeweilige Laborleistung/Labormessgröße im aktuellen Value Set ELGA_LaborParameter im Hinblick auf das Untersuchungsmaterial?
(Ja, Nimm ihn, Nein nächste Zeile entsprechend 6 Achsen des LOINC-Modells)
  1. Entspricht die Einheit (erweitertes Attribut) der Labormessgröße im Value Set ELGA_LaborParameter der Einheit im Anwendungssystem?
    1. Falls die Einheit bei einer Labormessgröße zwischen Anwendungssystem und Value Set ELGA_LaborParameter nicht exakt übereinstimmt, ist die Herstellung einer Referenz trotzdem zulässig, sofern die Dimension der Labormessgröße im Anwendungssystem zumindest jener des übergeordneten LOINC®-Modells (sogenannte „Property“) entspricht.
    2. Weiters wird empfohlen, bei Nichtübereinstimmung der Einheit, aber Kompatibilität in Bezug auf die Dimension der Labormessgröße, die Einheit der Labormessgröße im Anwendungssystem jener im Value Set ELGA_LaborParameter anzupassen.

Da im Rahmen des Value Sets ELGA_LaborParameter nach Möglichkeit nicht auf die Analysemethoden der Labormessgrößen Rücksicht genommen wird, sollte bei der Zuordnung von Labormessgrößen eines Anwendungssystems zum Value Set ELGA_LaborParameter ein methodenneutraler Ansatz bei der Referenzierungsstrategie gewählt werden.

Das bedeutet, dass beispielsweise bei mehreren passenden Bezugsmöglichkeiten zwischen Anwendungssystem und Value Set ELGA_LaborParameter im Hinblick auf eine Labormessgröße in erster Linie auf jenen Eintrag referenziert werden sollte, bei dem keine Spezifizierung der analytischen Methode hinterlegt ist. Weiters sollte in diesem Zusammenhang auch die Kompatibilität zum LOINC®-Modell im Sinne einer Plausibilitätskontrolle der Einträge des Value Sets ELGA_LaborParameter überprüft werden.

6.2.1 Algorithmus der Referenzierung zwischen den lokalen Stammdaten von Anwendungssystem und dem Value Set ELGA_LaborParameter

Im Folgenden wird der Algorithmus, der bei der Herstellung einer Referenz von Laborleistungen/Labormessgrößen in den Stammdaten eines Anwendungssystems zum Value Set ELGA_LaborParameter anzuwenden ist, dargestellt.

Für diese Darstellung werden zur Vereinfachung die folgenden Abkürzungen verwendet:

  • Laborleistung (LL)
  • Labormessgröße (LMG),
  • LL bzw. LMG im lokalen medizinischen Anwendungssystem (LML),

Die Zuordnung einer LML zu einem Eintrag im Value Set ELGA_LaborParameter stellt einen schrittweisen Prozess dar:
1. Suche von Entsprechungen einer Laborleistung/Labormessgröße in den Einträgen des Value Sets ELGA_LaborParameter:

1.1. Gibt es zu einer Laborleistung/Labormessgröße Einträge mit einer entsprechenden Bezeichnung der Komponente („Component“)?
Beispiele: Natrium, Hämoglobin, partielle Thromboplastinzeit
1.1.1. Worum handelt es sich bei der LL?
LMG, berechneter Wert, Kommentar etc.?
1.1.2.Im Falle einer LMG: Was wird gemessen?
(Enzym, Substrat, Antigen, Antikörper, Ion, Molekül etc.)
1.2. Passt die Eigenschaft (Dimension) der LL/LMG zur Eigenschaft („Property“) der möglichen Einträge?
Beispiele: Substanzkonzentration, Anzahl pro Volumen, Druck, Temperatur
1.3. Ist der Zeitaspekt bzgl. der Materialgewinnung („Time Aspect“) derselbe?
Beispiele: Zeitpunkt, 24-Stunden-Messung, Spontanharn oder Sammelharn?
1.4. Bezieht sich das Untersuchungsmaterial bzw. Art der Probe der LML dasselbe wie in den möglichen Einträgen („System“)?
In welchem Untersuchungsmaterial wird die LMG bestimmt? Beispiele: Serum/Plasma, Vollblut, Harn
1.5. Skalierung der LL/LMG („Scale Type“)
Beispiele: quantitativ, qualitativ, ordinal
1.5.1. Beurteilung der Einheit der LMG / Vorgeschlagene UCUM-Einheit:
Eine erwähnenswerte Bezugsgröße, die für eine korrekte Zuordnung einer LMG zu Einträgen im Value Set hilfreich ist, stellt die Einheit der LMG dar. Anhand der Einheit kann auf einfache Weise die jeweilige Eigenschaft einer LMG beurteilt werden. Die exakte Übereinstimmung der Einheit zwischen LMG und Eintrag im Value Set bzw. bereits auch die Übereinstimmung hinsichtlich der entsprechenden Dimension erhöht die Sicherheit, dass die Referenz zwischen dem lokalen Anwendungssystem und dem Value Set ELGA_LaborParameter korrekt ist
1.6. Sind die Ergebnisse der LL/LMG bei der verwendeten analytischen Methode gut vergleichbar? („Method“)
Beispiele: photometrisch, enzymatisch, automatische Zählung, manuelle Zählung
Nach Möglichkeit sollte das Mapping zwischen Anwendungssystemen und Value Set ELGA_LaborParameter OHNE Berücksichtigung der Methoden erfolgen. Das bedeutet, dass bei mehreren passenden Bezugsmöglichkeiten in erster Linie auf jenen Eintrag referenziert werden sollte, bei dem keine Methode hinterlegt ist.
Bestehen bei einer LML Unklarheiten bezüglich einer korrekten Referenz zu einem Eintrag im Value Set (z.B. wenn es mehrere mögliche Einträge gibt), so ist im Zweifelsfall jener Eintrag zu wählen, bei dem weder im Value Set ELGA_LaborParameter noch im gesamten LOINC ein Bezug zu einer Analysemethode aufscheint.
Angaben aus dem ELGA Value Set bezüglich Analysemethode oder Einheit sind stets als beispielhafte Empfehlungen zu betrachten.

Nach der Kategorisierung der LML nach den unter Punkt 1 dargestellten Kriterien ist im Value Set ELGA_LaborParameter ein Eintrag zu wählen, bei dem die größtmögliche Übereinstimmung hinsichtlich dieser Kriterien gegeben ist.

2. Wenn kein entsprechender Eintrag im Value Set ELGA_LaborParameter gefunden wurde, ist eine Recherche in der vollständigen LOINC®-Datenbank durchzuführen. Dabei sind die unter Punkt 1. dargestellten Zuordnungskriterien ebenfalls zu berücksichtigen.

2.1. Wenn ein kompatibler Referenzeintrag gefunden wurde, so ist für diesen ein Antrag für die Aufnahme und Übersetzung in das Value Set ELGA_LaborParameter zu stellen (siehe Punkt 6.2.2).
2.2.Falls auch nach einer Recherche in der LOINC®-Datenbank kein entsprechender Referenzeintrag gefunden werden kann, sind die unter Punkt.6.2.2 dargestellten Schritte „Einreichprozess für neue Laborleistung in das Value Set „ELGA_LaborParameter“ anzustoßen.

6.2.2 Einreichprozess für neue Laborleistungen (LL) in das Value Set ELGA_LaborParameter

Damit eine Laborleistung bzw. Labormessgröße in das Value Set ELGA_LaborParameter aufgenommen (Einreichprozess) werden kann, muss eine entsprechende Kompatibilität mit sowohl den Kriterien des Value Sets ELGA_LaborParameter als auch jenen des LOINC®-Modells gegeben sein.

Aus diesem Grund kann der Einreichprozess nur unter folgenden Voraussetzungen angestoßen werden:

  • Es muss ein entsprechender Antrag von Seiten eines Anwendungssystems (z.B. das Labor eines Krankenhauses) vorliegen.
  • Der Antrag muss von einem namhaft gemachten Antragsteller (z.B. der Vorstand oder der Stammdatenadministrator des Labors) autorisiert sein.
  • Der Antrag muss die formalen Kriterien für den Einreichprozess erfüllen (Punkt 6.2.2.1).
  • Der Antrag ist in elektronischer Form schriftlich beim Inhaltsverwalter des Value Sets ELGA_LaborParameter einzureichen. (vorläufig an office@elga.gv.at)
  • Bei Labormessgrößen muss der Beipacktext des Reagenzherstellers in einem elektronischen Format zur Verfügung gestellt werden.

6.2.2.1 Formale Kriterien für den Einreichprozess

Im Hinblick auf eine vereinheitlichte Referenz zwischen Anwendungssystem, Value Set ELGA_LaborParameter sowie LOINC®-Modell ist die Angabe der im Folgenden dargestellten formalen Kriterien in Bezug auf eine Laborleistung/Labormessgröße, für die der Einreichprozess angestoßen werden soll, im Zuge der entsprechenden Antragstellung zu gewährleisten.

Für jede Laborleistung/Labormessgröße sind dabei die in Tabelle 4 dargestellten obligaten bzw. fakultativen Angaben zu den Attributen die Laborleistung/Labormessgröße betreffend bereitzustellen.

Im Anschluss an die erfolgte Einreichung einer Laborleistung/Labormessgröße Value Set ELGA_LaborParameter erfolgt ggf. nach Rücksprache mit dem Antragsteller eine entsprechende Approbation des Antrages.

Darüber hinaus werden nach erfolgreicher Approbation eines Antrages vom Inhaltsverwalter des Value Sets ELGA_LaborParameter die folgenden weiteren Schritte initiiert:

  • Aufnahme der Laborleistung/Labormessgröße in das Value Set ELGA_LaborParameter,
  • Vergabe eines temporären Referenzschlüssels (siehe 5.4.3) sowie
  • Veranlassung des Prozesses zur Herstellung einer entsprechenden Referenz zum LOINC®-Modell für eingereichte Laborleistungen/Labormessgrößen (siehe 6.2.2.2).
Attribut der Laborleistung obligat für Labormessgrößen
Bezeichnung der Laborleistung/Labormessgröße ja
Beispielhafte Bezeichnung der Laborleistung/Labormessgröße im Anwendungssystem nein
Analytische Komponente der Labormessgröße (Substrat, Enzym, Antigen, Antikörper etc.) ja
Eigenschaft der Laborleistung (Massenkonzentration, kata­lytische Konzentration, bertechneter Wert, Ratio, Quotient etc.) ja
Dimension der Laborleistung ja
Einheit der Laborleistung ja
Skalierung (qualitativ, semiquantitativ, quantitativ etc.) ja
Untersuchungsmaterial ja
Zeitaspekt bzgl. der Materialgewinnung (z.B. Blutabnahme, Sammelharn) ja
Untersuchungsmethode ja
Beipacktext des Reagensherstellers in einem elektronischen Format ja

Tabelle 4: Formale Kriterien für den Einreichprozess

6.2.2.2 Prozesse der Herstellung einer Referenz zum LOINC®-Modell für eingereichte Laborleistungen/Labormessgrößen

Da im Value Set ELGA_LaborParameter für alle Datensätze eine entsprechende Referenz zum LOINC®-Modell herzustellen ist, muss diese im Falle von neuen bzw. in der LOINC®-Datenbank fehlenden Laborleistungen/Labormessgrößen entsprechend geschaffen werden.

Zu diesem Zweck existiert von Seiten der Regenstrief Institute, Inc., ein standardisiertes Verfahren zur Einreichung von Laborleistungen/Labormessgrößen im Hinblick auf die Aufnahme in die LOINC®-Datenbank.

Da dieses Verfahren aber einen zeitaufwändigen Prozess darstellt und nicht abgeschätzt werden kann, in welchem Zeitrahmen die Aufnahme und Verschlüsselung einer Laborleistung/Labormessgröße im Rahmen LOINC®-Datenbank erfolgt, wird innerhalb des Value Sets ELGA_LaborParameter ein System zur temporären Referenzierung zwischen Anwendungssystemen und Value Set ELGA_LaborParameter bereitgestellt (vgl. Punkt 6.2.1).

Dementsprechend verfügt jeder Datensatz im Value Set ELGA_LaborParameter über das Basisattribut „Code“ (vgl. Tabelle 1).

Nach erfolgreicher Aufnahme der Laborleistung/Labormessgröße in das Value Set ELGA_LaborParameter wird dieser temporäre Code Value Set ELGA_LaborParameter im Sinne eines Basisattributs für den entsprechenden Datensatz vergeben.

Zu beachten ist in diesem Zusammenhang auf der einen Seite, dass dieser temporäre Code ausschließlich der Referenz zwischen Anwendungssystemen und Value Set ELGA_LaborParameter dient, aber eben noch keine Referenz zum LOINC®-Modell gewährleistet werden kann. Auf der anderen Seite stellt aber jeder innerhalb des Value Sets ELGA_LaborParameter auf diese Weise temporär verschlüsselte Datensatz einen für sämtliche Anwendungssysteme referenzierbaren Eintrag dar.

Nach erfolgreicher Approbation einer eingereichten Laborleistung/Labormessgröße von Seiten der Regenstrief Institute, Inc., wird in weiterer Folge das Basisattribut „Code“ (Tabelle 1) im Value Set ELGA_LaborParameter mit dem entsprechenden Code des LOINC®-Modells befüllt, gegebenenfalls werden je nach Entscheidung des LOINC Committees auch andere Attribute korrigiert.

Aus diesem Grund ist es im Rahmen von Anwendungssystemen, die temporäre Codes benutzen, erforderlich, in einem zumindest halbjährlichen Abstand zu prüfen, ob für einen entsprechenden temporären Code bereits ein von Seiten der Regenstrief Institute, gültiger, approbierter Referenzeintrag zum LOINC®-Modell existiert.

6.3. Datenpflege im lokalen System Aufgrund der dargestellten inhaltlichen Dynamik von sowohl Value Set ELGA_LaborParameter als auch LOINC®-Datenbank ist es seitens von Anwendungssystemen, die das Value Set ELGA_LaborParameter im Produktionsbetrieb einsetzen bzw. darauf referenzieren, erforderlich, eine regelmäßige Prüfung der Datenbestände im Hinblick auf die folgenden Punkte durchzuführen:

  • Kontrolle, ob die Anträge auf Aufnahme von LOINC in das Value Set oder Einreichungen für neue LOINC-Einträge erfüllt wurden und entsprechende Umsetzung
  • Vergleich, ob alle durchgeführten Mappings noch möglich sind. Sollte ein Mapping mit der neuen Version des Value Sets nicht möglich sein:
    • Wurde ggf. ein V-Code durch einen korrekten LOINC ersetzt
    • Ein LOINC wurde auf deprecated gesetzt und ein neuer LOINC ist verfügbar
  • Es werden entsprechende Materialien („Aktualisierungsliste“) zur Verfügung gestellt, um diese Änderungen möglichst einfach nachvollziehbar zu machen

Da von Seiten des Inhaltsverwalters des Value Sets ELGA_LaborParameter die Kompatibilität des Value Sets ELGA_LaborParameter in Bezug auf die LOINC®-Datenbank in regelmäßigen Abständen geprüft wird, ist es für Administratoren von Anwendungssystemen in der Regel nicht erforderlich, ihre Datenbestände mit der LOINC®-Datenbank direkt abzugleichen6.

In diesem Zusammenhang sollte aber insbesondere bei einer erstmaligen Implementierung des Value Sets ELGA_LaborParameter eine strenge Prüfung dieses Datenbestandes auch in Zusammenschau mit der übergeordneten LOINC®-Datenbank im Hinblick auf eine Kontrolle von Plausibilität sowie Konsistenz von Syntax sowie Nomenklatur erfolgen.

Auf diese Weise kann auch pro futuro eine bestmögliche Datenqualität sämtlicher Einträge des Value Sets ELGA_LaborParameter sichergestellt werden.


6 Der Terminologieserver stellt für automatisierte Abfragen spezielle Webservices zur Verfügung. Weitere Informationen auf https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/gesundheitssystem-terminologieserver-begleitdokumentation.html

7 Anhang

7.1 Literatur

[1] ELGA-G: Elektronische Gesundheitsakte-Gesetz, BGBl I 2012/111
[2] ELGA CDA Implementierungsleitfaden: HL7 Implementation Guide for CDA® R2: Allgemeiner Implementierungsleitfaden für ELGA CDA Dokumente, Version 2.02a
[3] ELGA CDA Implementierungsleitfaden: HL7 Implementation Guide for CDA® R2: Laborbefund, Version 2.02a

Online-Referenzen:

7.2 Revisionsliste

Vers. Datum Änderungsgrund
0.1 08.07.2014 Erstentwurf für die AG
0.7 FWGD 03.11.2014 Abgestimmter Entwurf der Arbeitsgruppe (Final Working Group Draft) zur öffentlichen Kommentierung freigegeben.
Version 1.0
1.0 Final 15.01.2015 Freigegebener Leitfaden, Version 1.0 Änderungen gegenüber dem FWGD, Version 0.7:
2.1 und 6.2.1: Einfügen von Hinweisen und Links auf die LOINC-Mapping-Hilfstabelle
2.1, Unterpunkt 1.5: Satz erweitert mit „der LOINC-Einträge“
3.1 Fußnote zur Erklärung der Reihenfolge eingefügt
4.2.7: Verweise auf UCUM hinzugefügt
4.5 Ergänzung der Beschreibung von UCUM
5.1 Typo in der Beschreibung von Abbildung 1.
5.2, Tabelle 1: LOINC fully specified name, Trennzeichen korrigiert
5.2.2 Abbildung 2: Link zum Terminologieserver eingefügt.
5.2.2 Erklärung der Reihenfolge der Laborparameter neu
6.2.2 Beispiel für ein „Anwendungssystem“ hinzugefügt „(z.B. das Labor eines Krankenhauses)“ und überflüssiger Satzteil im Punkt „Bei Labormessgrößen…“ entfernt