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1 Motivation

Die Verwendung von gemeinsamen Codelisten und medizinischen Vokabularen ist eine Voraussetzung für das organisationsübergreifende Zusammenwirken von IT-Systemen im Gesundheitswesen. Nur in allen beteiligten Systemen gleich verwendete Codes ermöglichen die korrekte inhaltliche Interpretation und Verarbeitung der zwischen Medizin-IT-Systemen ausgetauschten Daten (semantische Interoperabilität). Dazu ist es notwendig, dass die Codes und ihre Bedeutung bei einer vertrauenswürdigen Quelle zuverlässig zur Verfügung stehen. Diese notwendige Funktion wird durch die Infrastrukturkomponente „Terminologieserver“ unterstützt.

Medizinische Terminologien unterliegen wie die Medizin selbst einer stetigen Veränderung, sie müssen daher immer wieder aktualisiert werden. Die Verwendung einheitlicher und qualitätsgesicherter Terminologien bildet die Grundlage der semantischen Interoperabilität. Alle Kommunikationsteilnehmer müssen dieselben Codes und ihre Bedeutung in der jeweiligen Terminologie kennen. Sollte dies nicht der Fall sein, können Codes nicht korrekt interpretiert werden, was zu Fehlern in der Kommunikation und in der Anwendung führen kann. Da sich in Kommunikationsnetzwerken mit hunderten oder tausenden teilnehmenden Systemen die Verteilung der semantischen Bezugssysteme nicht mehr manuell bewerkstelligen lässt, muss die lokale Semantik automatisch mit der zentralen Semantik synchronisiert werden können.

Der Terminologieserver soll den Stakeholdern des österreichischen Gesundheitswesens die Möglichkeit bieten, eigene Terminologien über das Internet öffentlich zur Verfügung zu stellen, sowie Terminologie-Recherche und Terminologie-Download ermöglichen. Er unterstützt sowohl redaktionelle Arbeiten als auch die Übersetzung und Versionierung von Terminologien und hilft einheitliche, eindeutige und geprüfte Terminologien zu verwenden.

Über eine Web-Anbindung können Terminologien veröffentlicht werden. Primärsysteme können ihre lokalen Terminologien via Webservices synchronisieren und pflegen (Webservice-Nutzer), Webfrontend-Nutzer können auf Terminologien über eine Weboberfläche zugreifen. Die Daten enthalten neben fachlichen Erläuterungen auch Meta-Informationen (z.B. die Quelle oder Nutzungs- bzw. Lizenzinformationen).


2 Struktur der Codesysteme am Terminologieserver

Im Gesundheitswesen wird eine Vielzahl unterschiedlicher Codesysteme mit unterschiedlicher Struktur von verschiedenen internationalen, nationalen und lokalen Quellen verwendet. Über den Terminologieserver werden diese in eine möglichst einheitliche Form gebracht. Ein Terminologieserver stellt Terminologien in standardisierter Form für Benutzer zur Verfügung. Dadurch wird die semantische Interoperabilität in verteilten Systemen unterstützt. Mit den Services ist es möglich, lokale Semantik mit global vereinbarter Semantik zu synchronisieren und aktuell zu halten.

3 Struktur der Value Sets am Terminologieserver